NeuroGraphisches Coaching: Was ist das?
Das NeuroGraphische Coaching ist zurückzuführen auf die 2014 von Prof. Dr. Pavel Piskarev Ph. D. entwickelte Methode der NeuroGraphik®. Als Urheber dieser transformativen Coaching-Methode hat er Elemente vor allem aus Psychologie, Gestalttherapie und Design zu einem interdisziplinären Ansatz in ungewohnter Art und Weise verknüpft. Im Vordergrund steht das Erschaffen von Bildern nach bestimmten Regeln, den sog. Algorithmen.
Ziel der NeuroGraphik® ist es, über den Prozess des neurographischen Zeichnens die unbewussten Ebenen der Persönlichkeit anzusprechen und auf diese Weise zu kreativen Lösungen zu kommen, die bei einer rein kognitiven, dialogischen Herangehensweise so nicht möglich wären.

NeuroGraphisches Coaching lernen
Die Technik der NeuroGraphik® ist auch ohne zeichnerisches Talent vergleichsweise leicht zu erlernen. Als Einstieg kann man in einem Grundkurs die sieben Basisalgorithmen kennen und in verschiedenen Modellen erst einmal für sich selber privat anwenden lernen.
Wer darüber hinaus die NeuroGraphik® in Coaching, Therapie oder Unterricht beruflich und professionell anwenden möchte, muss zumindest eine Ausbildung zur/zum NeuroGraphik®- Spezialistin/-Spezialisten absolvieren. Informationen zur Qualifizierung finden Sie auf der Seite des „Instituts für Kreativitätspsychologie. IKP“ https://www.ikp-metamodern.com/
Welche Themen eignen sich für NeuroGraphisches Coaching?
Grundsätzlich eignet sich die Methode zur Reflexion aller Lebensumstände, z.B.
- in persönlichen Krisen,
- während einer Neuausrichtung,
- bei Konflikten mit sich selbst und/ oder anderen und
- zur Auflösung von einschränkenden Glaubenssätzen, Situationen und Umständen.
- Auch Themen aus dem Business-Coaching, wie z.B. Rollenklärung und Reflexion der Führungsrolle können neurographisch begleitet werden.
NeuroGraphisches Coaching kann in allen Phasen des Coachings eingesetzt werden, d.h.
- in der Zielfindungsphase,
- beim Erkunden vorhandener Stärken aber auch Blockaden,
- beim Aktvieren von Ressourcen und beim Überwinden von Hindernissen,
- und zur abschließenden Evaluation des Coaching-Prozesses.
Für den Einstieg eigenen sich z.B. Modelle wie der „Absichts-Check“ oder der „Neuroregen“.

Speziell für Themen wie Zielsetzung und Zielerreichung gibt es diagnostische Modelle wie „Lebensqualitäten“ oder „Prioritäten-Check“.
Besonders beliebt ist das Modell „Neurobaum“, welches für Ressourcen, Werte und Ziele unter dem Aspekt der persönlichen Entwicklung, des Wachstums und der Reife steht.

NeuroGraphisch coachen: Was ist zu beachten?
Für Klienten und Klientinnen, die es gewohnt sind, sich eher rational mit ihren Themen auseinanderzusetzen, mag es befremdlich anmuten, wenn man sie einlädt, anhand von selbst kreierten Bildern sich bzw. ihre Situation zu reflektieren. Menschen, die ohnehin gerne mit Bildern arbeiten, sind hingegen schnell fasziniert von dieser Methode. Wie auch immer, wer sich auf neurographisches Coaching bzw. die NeuroGraphik® einlässt, darf seine Kreativität voll entfalten und sich auf völlig neue Erfahrungen freuen.
Sehr wichtig ist es m.E., NeuroGraphisches Coaching in seiner Wirkung nicht zu unterschätzen. So kann es zu unerwarteten Effekten auf körperlicher und seelischer Ebene kommen. Über mögliche psychodynamische Effekte sollte der Coach daher im Vorfeld immer aufklären.
Weiterhin ist zu beachten, dass das Malen der Bilder und die begleitende Supervision einige Zeit in Anspruch nimmt, meiner Erfahrung nach je nach Modell zwei bis vier Stunden. Dies ist bei der Planung des Coaching-Prozesses mit zu berücksichtigen.